Digitale Schulen in Österreich

Roadmap zur Realität

Die digitale Welt ist heute ein zentraler Bestandteil unseres Lebens. Die Digitalisierung in Österreich nimmt an Fahrt auf. Laut einem Sonderbericht auf Basis der aktuellen PISA-Ergebnisse von 2018 sind die heimischen Schulen im Vergleich zu anderen OECD-Ländern gut ausgestattet. Andere Untersuchungen aus TALIS 2018 zeigen jedoch, dass die Nutzung moderner Technologien in österreichischen Klassenzimmern im Vergleich zur Ausstattung sehr gering ist. Die plausibelste Erklärung dafür könnte sein, dass es bisher einfach nicht notwendig war, IT-Technologien in größerem Umfang zu nutzen.

Die Corona-Krise hat gezeigt, wie sich diese Situation über Nacht dramatisch verändern kann und das gesamte System von der Grundschule bis zur Hochschulbildung betrifft. Auf der Grundlage einer Reihe von Initiativen und Erfahrungen mit der Digitalisierung und vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen des Fernunterrichts hat die österreichische Regierung im Frühsommer einen Fahrplan zur Digitalisierung des Schulsystems vorgelegt.

Es versteht sich von selbst, dass "digitale Schule" mehr bedeutet, als Lehrern und Schülern die notwendige Hard- und Software zur Verfügung zu stellen; sie muss sich auf eine interessante und abwechslungsreiche Bildung konzentrieren, die jedes Kind entsprechend seinen individuellen Talenten einbezieht.

Die österreichische Bundesregierung sieht eine digitale Schule als harmonische Kombination aus moderner, digitaler Infrastruktur und inspirierender, zukunftsweisender Pädagogik. Das dafür notwendige Rahmen- und Unterstützungssystem wird in den nächsten drei Jahren in jeder Schule in Österreich umgesetzt. Grundlage dafür ist der Acht-Punkte-Plan der Regierung zur Digitalisierung der österreichischen Schulen, der mit 250 Millionen Euro dotiert ist.

Der Plan umfasst alle Elemente des Bildungssystems, um eine hohe Qualität des Schulbetriebs zu gewährleisten. So bündelt beispielsweise das Portal Digitale Schule (PODS) Anwendungen und Kommunikationskanäle zwischen Lehrern, Schülern und Eltern über eine einzige Anmeldung und erleichtert so die Kommunikation am Schulstandort erheblich. Das Portal wird in diesem Jahr im föderalen Schulsystem implementiert und wird im nächsten Jahr an allen Pflichtschulen verfügbar sein.

Darüber hinaus werden ab dem Schuljahr 2021/22 allen Schülerinnen und Schülern der fünften und sechsten Klasse gegen einen geringen Kostenbeitrag Laptops oder Tablets für die Nutzung in der Schule und zu Hause zur Verfügung gestellt. Für Lehrerinnen und Lehrer gibt es bereits seit dem vergangenen Sommer eine Vielzahl von Fort- und Weiterbildungsangeboten, die eine sinnvolle Einbindung digitaler Methoden in die Schulpraxis gewährleisten.

Die digitale Schule ist ein Projekt, das nicht nur alle Facetten unseres Bildungssystems berührt, sondern sie für die Zukunft grundlegend verändern wird.

Fahrplan bis 2024:

  • 2020
    Einheitliche Plattformen und das Digital School - Portal erleichtern die Kommunikation zwischen Schülern, Lehrern und Eltern.

  • 2021
    In der 5. und 6. Schulstufe lernen die Schüler mit digitalen Geräten und Materialien.

  • 2022
    Qualitätsgesicherte Lern-Apps unterstützen die Bildung der Schüler.

  • 2023
    Notwendige IT-Infrastruktur an Bundesschulen ist bundesweit.

  • 2024
    Digitales Lernen ist in allen Schulen des Landes verankert.

  • Weitere Informationen finden Sie unter https://www.digitaleschule.gv.at.

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