Kurt Gutenbrunner

Wenn man Amerikaner fragt, was sie mit Österreich verbinden, denken sie vielleicht an Walzermusik, hohe Berge oder die berühmte interkulturelle Küche. Die New Yorker hingegen würden das Klischee der Musik und der Berge vielleicht überspringen, da sie den berühmten österreichischen Koch Kurt Gutenbrunner für einen New Yorker halten.

Kurt Gutenbrunner, der im Jahr 2000 nach New York zog, hat das kulinarische Unternehmen KG-NY Group aufgebaut, zu dem inzwischen fünf erstklassige Restaurants im Big Apple gehören.

Kurt Gutenbrunner entdeckte seine Leidenschaft für das Essen im Alter von vierzehn Jahren, als er die Kochschule in der niederösterreichischen Hauptstadt St. Pölten besuchte.

Nach seinem Abschluss verbrachte er seine praktischen Studienjahre im Fünf-Sterne-Hotel Schloss Dürnstein in der Wachau in Österreich. Die kulinarischen Fähigkeiten, die er dort erwarb, waren entscheidend für seinen unglaublichen Erfolg in späteren Jahren. Sein erstes Restaurant in New York war Wallsé, benannt nach dem österreichischen Dorf, aus dem er stammt. Es wurde im Juli 2000 eröffnet und erhielt von der New York Times eine Zwei-Sterne-Bewertung und einen begehrten Michelin-Stern. Kurz nach dem erfolgreichen Start des Wallsé bat Ronald Lauder, Mitbegründer der Neuen Galerie in New York City, Gutenbrunner, ein traditionelles Wiener Café innerhalb der Galerie zu entwickeln, die sich der österreichischen und deutschen Kunst des frühen zwanzigsten Jahrhunderts widmet.

Inzwischen ist das Café Sabarsky zu einem festen Bestandteil der Neuen Galerie geworden. In den folgenden Jahren wurden das Polstermöbelgeschäft, das Café Kristall und das Restaurant Blaue Gans eröffnet, die alle zu großen Erfolgen wurden. Allen Restaurants von Kurt Gutenbrunner ist gemeinsam, dass sie sich der traditionellen österreichischen Küche und Kultur der vergangenen Jahrhunderte verschrieben haben.

Gutenbrunner ist bekannt für seine Kreativität, wenn es darum geht, klassische österreichische Gerichte auf eine völlig neue und andere Art zu interpretieren. Seine Kreationen enthalten jedoch immer noch die wahre österreichische Essenz. Er ehrt das kulinarische Erbe Österreichs, ohne sich an alte und etablierte Muster zu halten. Gutenbrunners Konzept und seine Denkweise werden deutlich, wenn Sie das klassische Wiener Schnitzel in der Blauen Gans bestellen, ergänzt durch ein neu interpretiertes österreichisch-ungarisches Dessert.

Ein weiteres Merkmal der Restaurants von Gutenbrunner ist die Architektur und Inneneinrichtung, die eindeutig von namhaften österreichischen Architekten und Künstlern beeinflusst sind. Constantin Wickenburg hat zum Beispiel das Wallsé mit Stühlen des renommierten österreichischen Stuhlherstellers Thonet ausgestattet. Darüber hinaus ist Gutenbrunners umfassendes Engagement für die Kunst, insbesondere für die Künstler Josef Hoffmann und Adolf Loos, in allen seinen Kreationen und Restaurants sichtbar.

Neben seinem Interesse für die Kunst hat Gutenbrunner eine echte Leidenschaft für österreichische und deutsche Weine. Daher wurde 2009 The Upholstery Store gegründet und ist, so Gutenbrunner, ein Ort für Treffen nach der Arbeit und Rendezvous zu später Stunde. Gutenbrunner hat auch außerhalb der Küche bedeutende Erfolge erzielt. Nachdem er eine Karriere in der Beratung begonnen hatte, wurde er von der Standard Hotel Group eingestellt, um sein Fachwissen in die Einrichtung beliebter Biergärten in New York und Los Angeles einzubringen.

Biergärten sind in Bayern sehr beliebt und können als zwanglose Lokale definiert werden, in denen Bier und Würstchen das Hauptgericht sind. Vor kurzem veröffentlichte Gutenbrunner sein erstes Kochbuch, Neue Cuisine, das eine innovative Kombination aus traditionellen österreichischen Rezepten und Kunst aus der Neuen Galerie in New York enthält.

Erst letztes Jahr, am 23. September, wurde Kurt Gutenbrunner mit dem "Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich" ausgezeichnet. Die Geschichte von Kurt Gutenbrunner zeigt sehr gut, was Menschen erreichen können, wenn sie ihren Talenten und ihrer Leidenschaft folgen. Er ist ein weiterer großer Beitrag zur Förderung der österreichischen Kultur und Tradition im Ausland.

von Anja Mayer

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