Bildnachweis: Universität von Massachusetts, Amherst

Organisatoren: Jonathan Skolnik (UMass Amherst) und Mark H. Gelber (Ben-Gurion Universität)
Co-Sponsoren: UMass Institute for Holocaust, Genocide, and Memory Studies (UMass-Institut für Holocaust-, Genozid- und Erinnerungsstudien); Österreichisches Kulturforum; UMass Program in German and Scandinavian Studies (UMass-Programm für Deutsch- und Skandinavistik); UMass Department of Languages, Literatures, and Cultures (UMass-Abteilung für Sprachen, Literaturen und Kulturen); UMass Department of Judaic and Near Eastern Studies (UMass-Abteilung für Judaistik und Nahoststudien).

Anlässlich der Veröffentlichung eines neuen Aufsatzbandes mit dem Titel The Legacy of Ruth Klüger and the End of the Auschwitz Century (herausgegeben von Mark H. Gelber, Berlin: De Gruyter, 2022) wird ein eintägiges internationales Symposium an der University of Massachusetts, Amherst, das Andenken an Ruth Klüger ehren - Holocaust-Überlebende, Wissenschaftlerin, Lehrerin, Autorin, Essayistin, Dichterin und Feministin. Die Vortragenden werden diese Gelegenheit nutzen, um ihre Rolle und ihren spezifischen Beitrag zu verschiedenen Diskussionen über Bereiche und Perspektiven zu bewerten, die durch ihre Schriften und ihren Werdegang in den Mittelpunkt der kritischen Betrachtung gerückt wurden. Dazu gehören: das überlebende Kind, die Zwangsarbeit, die Poesie während und nach der Shoa, die wissenschaftliche Autobiographie der Shoa, die Kritik an der Erinnerungskultur der Shoa, feministische Perspektiven und der feministische Beitrag zur Holocaust-Geschichtsschreibung, der Neubeginn nach der Shoa und fern von Europa, das Ende (oder das nahende Ende) des Auschwitz-Jahrhunderts und anderes mehr.
Ruth Klüger (1931 - 2020) verstarb am 5. Oktober 2020 in den USA. In Wien geboren und als Kind nach Theresienstadt deportiert, überlebte sie gemeinsam mit ihrer Mutter Auschwitz und die Shoa. Nach dem Krieg lebte sie für kurze Zeit in Deutschland und wanderte nach New York aus. Sie wurde in den USA ausgebildet und erwarb Abschlüsse in englischer Literatur sowie ihren Doktortitel in deutscher Literatur an der University of California, Berkeley. Sie lehrte an mehreren amerikanischen Universitäten, darunter Case Western Reserve in Cleveland, die University of Kansas, die University of Virginia, die University of California, Irvine, und die Princeton University. Sie beendete ihre herausragende akademische Laufbahn an der University of California, Irvine. Sie hat zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen, vor allem im Bereich der deutschen und österreichischen Literaturgeschichte, vorzuweisen. Sie ist auch als Dichterin, Essayistin und feministische Kritikerin anerkannt. Sie kehrte nach Europa zurück, wo sie eine Gastprofessur in Göttingen und Wien innehatte. Ihre Memoiren mit dem Titel weiter leben (1992) waren ein großer Bestseller und eine viel beachtete autobiografische Erzählung, die in der Folge in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt wurde. Es hat auch eine lebhafte kritische Diskussion ausgelöst. Ruth Klüger wurde mit zahlreichen renommierten Literaturpreisen und anderen Auszeichnungen geehrt. Im Jahr 2022 benannte die Stadt Wien einen Platz in dem Viertel, in dem sie aufwuchs, offiziell in "Ruth-Klüger-Platz" um.

Programm

Dienstag, 15. November 2022, 19:00 Uhr im IHGMS

Vorführung des Films Landscapes of Memories: The Life of Ruth Kluger [Originaltitel: Das Weiterleben der Ruth Klüger, 2011 (85 Min.)], gefolgt von einem Gespräch mit der Regisseurin Renata Schmidtkunz und den Söhnen von Ruth Kluger, Percy Angress und Dan Angress, moderiert von Jonathan Skolnik.

Mittwoch, 16. November 2022 im IHGMS

11 Uhr - Eröffnungsrede
11:30 Uhr - Hauptvortrag von Sander Gilman (Emory University)
[Pause]
13:30 Uhr - Hauptvortrag von Irene Kacandes (Dartmouth College)
14:30 Uhr - Hauptvortrag von Mark Gelber (Ben-Gurion University)
[Pause]
16:00 Uhr - Podiumsdiskussion über den neuen Aufsatzband The Legacy of Ruth Klüger and the End of the Auschwitz Century (herausgegeben von Mark H. Gelber, Berlin: De Gruyter, 2022).
Diskussionsteilnehmer: Karolin Machtans (Connecticut College); Karen Remmler (Mount Holyoke College); und Raphael Sigal (Amherst College). Moderiert von Jonathan Skolnik.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an den Mitorganisator Jonathan Skolnik: jskolnik@umass.edu