Begleiten Sie das Austrian Cultural Forum New York (ACFNY) und den österreichischen Autor Philipp Weiss zu einer Lesung aus seinem von der Kritik hochgelobten Buch Am Weltenrand sitzen die Menschen und lachen | At the Edge of the World Man Sits and Laughs. Auf die Lesung des Autors folgt ein Gespräch mit Barbara Kosta, Professorin und Leiterin der Abteilung für Germanistik an der Universität von Arizona.
Über das Buch
1.000 Seiten, fünf Bände - ein Roman. In Am Rande der Welt sitzt der Mensch und lacht, erzählt Philipp Weiss vom Wandel der Welt im Anthropozän - jener Zeit in der Erdgeschichte, in der der Mensch zur zentralen Macht wurde. Zwischen Frankreich und Japan, vom 19. bis zum 21. Jahrhundert, zeigt dieser kühne Roman ein Panoptikum unserer flüchtigen Wirklichkeit. Jeder der fünf Bände hat seine eigene Form: Enzyklopädie, Manga, Novelle, Audiotranskription und Notizbuch.
Die siebzehnjährige Paulette erlebt die Pariser Kommune von 1871, reist als eine der ersten Europäerinnen in der Meiji-Ära nach Japan und liegt über hundertdreißig Jahre lang eingefroren im Eis der französischen Alpen. Die Klimatologin Chantal, ihre Ur-Ur-Enkelin, folgt ihren Spuren in den Fernen Osten und entwirft eine zynische Geschichte des Universums, während sie einer Liebe und ihrer Macht entkommt. Der Künstler Jona reist auf der Suche nach seiner Geliebten Chantal nach Japan, doch statt sie zu finden, findet er eine mehrfache Katastrophe vor: ein Erdbeben, eine Welle, einen Atomunfall. Der neunjährige Akio läuft tagelang durch das zerstörte Gebiet. Er findet Trost bei Satoshi, einem obdachlosen Tagelöhner, der Atomkraftwerke aufräumt und langsam an den Folgen der Strahlung stirbt. Von einem Phantomschmerz getrieben, wandert die junge Japanerin Abra durch Tokio und verliert sich auf ihrer virtuellen Reise durch die Stadt.
Über den Autor
Philipp Weiss, geboren 1982 in Wien, ist Romanautor und Dramaturg. Bis 2009 studierte er Germanistik und Philosophie. Sein von der Kritik hochgelobter Debütroman Am Rande der Welt sitzt man und lacht, erschien 2018 im Suhrkamp Verlag. Er wurde als bestes deutschsprachiges Debüt des Jahres 2018 mit dem Literaturpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung, dem Klaus-Michael-Kühne-Preis und dem Rauriser Literaturpreis 2019 ausgezeichnet und stand über zwei Monate lang auf Platz 1 der ORF-Bestsellerliste. Katja Gasser nannte den Roman in den österreichischen Abendnachrichten ZIB1 ein "literarisches Kleinod von enormer intellektueller, poetischer und formaler Kraft." Die französische Übersetzung (2021) wurde für den Prix Femina nominiert. Der Roman wird in diesem Jahr in chinesischer Übersetzung und 2025 in japanischer Übersetzung erscheinen. Bildnachweis: Jean-Luc Bertini
Über Barbara Kosta
Barbara Kosta ist Professorin und Leiterin der Abteilung für Germanistik an der Universität von Arizona. Sie ist auch Mitglied der Fachbereiche Gender and Women Studies und Film and Television. Kostas Forschungsschwerpunkte sind Geschlecht und Sexualität in der deutschen und österreichischen Literatur, Kultur und im Film des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart. Zu ihren Veröffentlichungen gehören Auf Deutsch! First Year German Textbook (Prentice Hall), Recasting Autobiography: Women's Counterfictions in Contemporary German Literature and Film (Cornell University Press), Willing Seduction: Der Blaue Engel, Marlene Dietrich, Massenkultur (Berghahn Press). Sie ist die Mitherausgeberin von Writing Against Boundaries: Gender, Ethnicity and Nationality in the German-speaking Context (Rodopoi) und Women Writing War: From German Colonialism to WWI (DeGruyter). Sie hat zahlreiche Artikel zum zeitgenössischen deutschen Film und zur zeitgenössischen deutschen Literatur, zur österreichischen Literatur sowie zur Literatur, zum Film und zur visuellen Kultur der Weimarer Republik mit dem Schwerpunkt auf der modernen Frau veröffentlicht. Sie arbeitet an einer Übersetzung von Nika Pfeifers Roman Violante und an einem Mitherausgeberband über Elfriede Jelinek im amerikanischen Kontext. Kosta hat an der University of California, Berkeley, in Deutsch promoviert. Sie erhielt Fulbright- und DAAD-Preise für ihre Forschungen über das deutsche Kino und das autobiografische Filmen und Schreiben des zwanzigsten Jahrhunderts. Jahrhunderts. Kosta war Präsidentin der Koalition deutschsprachiger Frauen und Mitglied des Exekutivausschusses der ADFL.