Österreichs Quantensprung: FFG bringt Quantenwissenschaft und -technologie voran

Österreich hat sich seit langem als führend in Forschung und Innovation etabliert. Mit Ausgaben für Forschung und Entwicklung in Höhe von 3,34 % des BIP gehört das Land zu den weltweit führenden Innovatoren und wird im Europäischen Innovationsanzeiger als "Strong Innovator" geführt. Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung und Ausweitung dieses Erfolgs, indem sie Spitzenforschung und technologischen Fortschritt fördert. Vor allem in den letzten Jahren haben sich Österreichs Forschungsanstrengungen zunehmend auf die Quantenwissenschaft konzentriert, wobei die FFG durch die Finanzierung zahlreicher Projekte in diesem Bereich dazu beiträgt, Innovationen voranzutreiben.

Österreich als Drehscheibe für Innovation und Quantenforschung

Die Quantenphysik hat in Österreich eine lange Tradition und erlebte in letzter Zeit eine bemerkenswerte Renaissance, die durch den Nobelpreis von Anton Zeilinger unterstrichen wurde. Die Quantentechnologie stellt einen Paradigmenwechsel dar und hat das Potenzial, die Computertechnik, die Kommunikation und die Sensorik zu revolutionieren. Wir befinden uns derzeit mitten in einer zweiten Quantenrevolution. Die erste Quantenrevolution hat uns neue Regeln für die physikalische Realität gegeben. Die zweite Quantenrevolution wird diese Regeln aufgreifen und zur Entwicklung neuer Technologien nutzen. Die FFG hat die Bedeutung dieses Bereichs erkannt und unterstützt bereits seit 2004 aktiv die Quantenforschung, indem sie das Projekt Austrian Space Applications Programme (ASAP) von Österreichs bahnbrechendem Quantenforschungszentrum, dem Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI), finanziert. Im Laufe der Jahre hat die Agentur die Entwicklung des österreichischen Ökosystems der Quantenforschung nicht nur durch die Finanzierung zahlreicher Projekte, sondern auch durch den Aufbau wichtiger internationaler Kooperationen gefördert.

FFGs Engagement für die Quantenforschung

Seit 2014 wurden dreiundfünfzig Projekte in der Quantenforschung und -technologie durch das Standardportfolio der FFG unterstützt, darunter ASAP, das Basisprogramm (EUREKA und Bridge), KIRAS, Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) der Zukunft und European High Performance Computing (EuroHPC), sowie Forschungs- und Entwicklungsinfrastrukturprogramme und Spin-Off Fellowships. Darüber hinaus hat das nationale Quantenforschungsprogramm Quantum Research and Technology (QFTE/QuantERA) seit 2017 fünfundzwanzig Projekte finanziert und damit sowohl die nationale als auch die transnationale Zusammenarbeit gefördert.

Die österreichische Regierung hat ihr Engagement für die Quantenforschung durch die Initiative Quantum Austria verstärkt, die von der Europäischen Fazilität für Konjunkturbelebung und Krisenbewältigung (RRF) unterstützt wird. Quantum Austria, das von der FFG und dem Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) verwaltet wird, hat 107 Millionen Euro für Quantenforschung und -technologie bereitgestellt, wobei die FFG bis Ende 2024 80,83 Millionen Euro für dreißig Projekte zugesagt hat. Diese Projekte konzentrieren sich auf Schlüsselbereiche wie Quantenkommunikation, Quantencomputing und Quantensensorik.

Bis Oktober 2024 hat die FFG 128 Projekte mit 259 Teilnehmern bewilligt und damit 116 Millionen Euro für die Forschung im Bereich der Quantenwissenschaften zur Verfügung gestellt.

Die Rolle Österreichs in der europäischen und transatlantischen Quantenforschung

Österreich hat bei den europäischen Quantenforschungsprogrammen eine Schlüsselrolle gespielt. Die FFG spielt hier eine Schlüsselrolle. Sie dient als nationale Kontaktstelle für europäische Programme und erleichtert die österreichische Beteiligung an den großen transnationalen Programmen Horizon 2020 und Horizon Europe. Im Rahmen von Horizon 2020 sicherte sich Österreich 49 Millionen Euro an Fördermitteln für vierundfünfzig Projekte mit fünfundsiebzig österreichischen Beteiligungen, hauptsächlich durch die Programme European Research Council (ERC), Future and Emerging Technologies (FET) Flagships, FET Open und Marie Skłodowska-Curie Actions (MSCA). Horizon Europe hat diese Bemühungen noch verstärkt. Österreichische Einrichtungen nehmen an zweiundsiebzig Projekten teil und erhalten 69 Millionen Euro an Fördermitteln.

Darüber hinaus hat sich Österreich an EU-kofinanzierten Initiativen wie dem ERA-Net QuantERA. Seit 2017 wurden zehn Projekte mit österreichischer Beteiligung gefördert, wobei QuantERA III derzeit von der Europäischen Kommission evaluiert wird. Österreich ist auch an dem europäischen Programm Digitales Europabeteiligt, das die Entwicklung einer Quantenkommunikationsinfrastruktur (QCI-CAT) unterstützt. Die FFG verwaltet die nationale Kofinanzierung dieser Initiative über den Zukunftsfonds Österreich (FZÖ).

Außerhalb Europas unterhält die österreichische Quantenforschung starke Partnerschaften mit führenden Einrichtungen in den Vereinigten Staaten und Asien. Österreichische Forscher arbeiten mit führenden Quantenforschungszentren wie der Fraunhofer-Gesellschaft (Deutschland), dem Laue-Langevin-Institut (Frankreich), IBM Research (Schweiz) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zusammen. Diese Kooperationen sind entscheidend für die Weiterentwicklung von Quantencomputern, Kommunikations- und Sensortechnologien und stellen sicher, dass Österreich an der Spitze der weltweiten Quantenforschung bleibt.

Forschung in technologische Anwendungen umwandeln

Obwohl Österreich in der Quantenwissenschaft führend ist, bleibt die größte Herausforderung die Umsetzung von Forschungsdurchbrüchen in kommerzielle Anwendungen. Um diese Lücke zu schließen, hat die FFG im Dezember 2024 die Initiative Quantum to Market gestartet. Dieses Programm, das durch den Zukunftsfonds Österreich finanziert wird, unterstützt die industrielle Umsetzung und wirtschaftliche Nutzung von Quantentechnologien. Mit einem anfänglichen Budget von 4 Millionen Euro konzentriert sich die Initiative auf Schlüsselbereiche wie Quantensensorik und Quantenmetrologie.

Außerdem hat die FFG 5 Millionen Euro in die Alpine Quantum Technologies GmbH (AQT) investiert, ein führendes österreichisches Unternehmen, das Ionenfallen-basierte Quantencomputer entwickelt. Diese Investition unterstreicht das Engagement Österreichs, ein starkes industrielles Standbein im Quantenbereich aufzubauen.

Die Zukunft der Quantenwissenschaft und -technologie in Österreich

Quantenwissenschaft und -technologie haben das Potenzial, Industrien neu zu definieren, von sicherer Kommunikation und Kryptographie bis hin zu ultrapräziser Sensorik und Hochleistungscomputern. Österreichs Führungsrolle in der Quantenforschung, unterstützt durch die strategische Finanzierung der FFG und internationale Partnerschaften, stellt sicher, dass das Land ein wichtiger Akteur in der globalen Quantenlandschaft bleibt.

Im Internationalen Jahr der Quantenwissenschaft und -technologie 2025 ist Österreich bereit, seine bahnbrechenden Beiträge auf diesem Gebiet zu präsentieren. Mit kontinuierlichen Investitionen und starken internationalen Kooperationen wird die FFG weiterhin eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Zukunft der Quanteninnovation spielen und Österreichs Position als Drehscheibe für bahnbrechende wissenschaftliche und technologische Fortschritte stärken.

FFG-Geschäftsführerinnen Henrietta Egerth-Stadlhuber und Karin Tausz (von links nach rechts)

Foto: FFG/EINZENBERGER

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