Wissenschaft und Forschung
Die österreichische Bundesregierung sieht in Forschung, Technologie und Innovation (FTI) die treibenden Kräfte für eine nachhaltige Steigerung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit einer Gesellschaft. Die Forschung an Österreichs Universitäten, Forschungszentren, in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und in der Industrie leistet einen wichtigen Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen und sichert gleichzeitig Wettbewerbsfähigkeit, Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze.
Drei Bundesministerien sind für die österreichische Forschungs- und Technologiepolitik zuständig: das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBFW), das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und das Ministerium für Digitales und Wirtschaft (BMDW). Der Österreichische Wissenschaftsfonds (FWF), die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und das Austria Wirtschaftsservice (AWS) sind die wichtigsten Agenturen, die im Auftrag der Ministerien die Mittel für Grundlagen- und angewandte Forschung, Entwicklung und Innovation verwalten.
ENTWICKLUNG DER F&E-AUSGABEN IN ÖSTERREICH
Das im Rahmen der Erhebungen von STATISTIK AUSTRIA zu Forschung und experimenteller Entwicklung (F&E) in allen Wirtschaftssektoren erfasste F&E-Personal betrug im Jahr 2019 83.659,9 Vollzeitäquivalente (VZÄ). Im Vergleich zum Referenzzeitraum 2017 bedeutet dies einen Anstieg des F&E-Personals um 10 %. Rund 63 % entfallen auf akademisches Personal, davon sind 24 % Frauen.
Im Jahr 2020 wurden in Österreich in allen Leistungssektoren insgesamt 12,1 Mrd. € für F&E ausgegeben. Damit sanken die F&E-Ausgaben im Vergleich zum Jahr 2019 um 1,6%. Die Forschungsintensität stieg jedoch auf 3,23 %, da die Wirtschaftsleistung insgesamt noch stärker sank. Rund 70 % der Ausgaben entfielen auf den Unternehmenssektor, 22,7 % auf den Hochschulsektor, 6,5 % auf den Staatssektor und 0,7 % auf den Sektor der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck.
Der größte Teil der gesamten F&E-Ausgaben 2020 wurde von den österreichischen Unternehmen finanziert (ca. 50 % oder 6,08 Mrd. €). Der öffentliche Sektor trug 33 % (ca. 4,02 Mrd. €) bei; davon finanzierte der Bund rund 3,33 Mrd. €, die Länder rund 552 Mio. € und sonstige öffentliche Mittel beliefen sich auf rund 144 Mio. €. 16 % (2 Mrd. €) wurden aus dem Ausland und weniger als 1 % (ca. 42 Mio. €) aus dem privaten gemeinnützigen Sektor finanziert. Die Mittel aus dem Ausland stammten überwiegend von ausländischen Unternehmen. Ein beträchtlicher Teil stammt von multinationalen Unternehmen, deren Tochtergesellschaften in Österreich F&E betreiben, und beinhaltet Einnahmen aus EU-Forschungsprogrammen.
DIE POSITION ÖSTERREICHS IM SCOREBOARD DER EUROPÄISCHEN INNOVATIONSUNION
Die Europäische Kommission hat 2011 ihren Anzeiger für die (Forschungs- und) Innovationsunion (IUS) veröffentlicht. Der Bericht stellt 25 Einzelindikatoren zusammen, die Forschung und Innovation kombinieren. Im neuen Anzeiger liegt Österreich EU-weit auf Platz 7 der Innovationsverfolger. Die österreichische Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Forschungsquote des Landes bis 2020 auf 3,76 % zu erhöhen, was Österreich in die Liga der "Innovation Leaders" befördern und damit zu einem der innovativsten Länder in der Europäischen Union machen soll.
Der vollständige IUS steht auf der Website der Europäischen Kommission zum Download bereit Website. Weitere Informationen zur Forschung in Österreich finden Sie auf der Website der Österreichischen Agentur für Bildung und Internationalisierung (OEAD).