Österreichische Delegation erkundet Denkmalschutz und Innovation in San Francisco
Die Delegation in San Francisco
Offenes Österreich
Vom 2. bis 5. Juni 2025 reiste eine Delegation der Burghauptmannschaft Österreich (BHÖ) und der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) im Rahmen eines fachlichen Austauschs und einer wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit der Stanford University nach San Francisco. Im Mittelpunkt des Besuchs standen nachhaltige Strategien zur Verwaltung und Revitalisierung historischer Gebäude, wobei Vergleiche mit den von der BHÖ betreuten österreichischen Baudenkmälern gezogen wurden.
Das BHÖ, eine dem österreichischen Wirtschaftsministerium unterstellte Bundesbehörde, ist für die Erhaltung und Verwaltung kulturell bedeutender Gebäude wie der Hofburg in Wien, Schloss Belvedere, Tiergarten Schönbrunn, und die Gedenkstätte Mauthausen. Die Delegation, zu der Experten von BHÖ, BIG und TU Wienangehörten, hatte das Ziel, die amerikanischen Ansätze zur adaptiven Umnutzung, zum öffentlichen Engagement und zur nachhaltigen Infrastruktur in historischen Kontexten zu erkunden.
Der Delegation gehörten an:
Markus Wimmer, Stellvertretender CEO und CFO von BHÖ
Christian Gepp, Leiter des Immobilienmanagements bei BHÖ
Thomas Mann, ESG-Experte bei BIG
Prof. Alexander Redlein, Professor für Immobilien und Facility Management an der TU Wien
Silke Englisch, Tech Diplomacy & Communications Manager, Open Austria
Isabella Tomás, Konsulin und Co-Direktorin von Open Austria Silicon Valley
Von lokalen Ikonen lernen
Das Programm begann mit einer Tour durch San Franciscos legendäres Ferry Building, ein 100 Jahre altes Wahrzeichen, das heute Büroräume, Lebensmittelmärkte und öffentliche Versammlungsräume vereint. Der General Manager gab Einblicke in die Umwandlung historischer Gebäude in lebendige, gemischt genutzte Räume, die sowohl Einheimischen als auch Touristen dienen, sowie in die Revitalisierungsstrategien, die nach der COVID durchgeführt wurden.
Später besuchte die Delegation den Zoo von San Francisco, wo sich die Gespräche auf öffentlich-private Partnerschaften, Nachhaltigkeit und die Modernisierung der Tiergehege konzentrierten - vergleichbar mit den laufenden Entwicklungs- und Erhaltungsherausforderungen im Tiergarten Schönbrunn in Wien. Bei einer Führung hinter die Kulissen wurden Wasserfiltersysteme besichtigt und eine Vorschau auf die Renovierungsarbeiten für die Unterbringung von Pandas gegeben, was zu einem Dialog über die rechtlichen Rahmenbedingungen in beiden Ländern führte.
Am 4. Juni besichtigte die Delegation das San Francisco War Memorial - Veterans Building, ein historisches Wahrzeichen, das bedeutende Kultureinrichtungen wie die San Francisco Opera und Symphony beherbergt. Vertreter der Stadt erzählten, wie der Komplex nahtlos Gedenken, bürgerliche Nutzung und künstlerische Programme innerhalb eines einzigen Verwaltungs- und Erhaltungsmodells vereint.
Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch auf Alcatraz Island, wo Ranger des U.S. National Park Service die Gruppe durch typischerweise gesperrte Bereiche führten, darunter das historische Kraftwerk und den Leuchtturm der Insel. Die Diskussionen konzentrierten sich auf die Erhaltung in maritimen Umgebungen und das Gleichgewicht zwischen dem Schutz des kulturellen Erbes und umweltfreundlichen Technologien, wie z.B. Solarzellen, die in Österreich auf historischen Gebäuden nicht erlaubt sind.
Innovation in Stanford: TU Wien Studentische Zusammenarbeit
Der Besuch endete mit einer gemeinsamen Projektpräsentation in der d.school der Stanford University, bei der die Ergebnisse einer einjährigen Zusammenarbeit zwischen Studenten der TU Wien und Stanford vorgestellt wurden. Die Teams entwickelten "TuneUp", ein Software-Tool, das mit Hilfe von KI Daten von intelligenten Gebäuden (z.B. einer Modellschule) analysiert, um potenzielle Energieeinsparungen zu ermitteln und die Nutzer auf Anomalien bei der Temperatur oder dem Wasserverbrauch hinzuweisen.
Das Projekt, das zum Teil von BHÖ und BIG in Zusammenarbeit mit der TU Wien finanziert wurde, war ein Beispiel dafür, wie der akademische Austausch praktische Innovationen im Immobilienmanagement vorantreiben kann. Es gibt bereits Pläne für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit im Jahr 2026 mit Unterstützung von OPEN AUSTRIA.
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