Auf den Schultern von Giganten stehen
Von Wolfgang Lechner
Das ParityQC-Team
Foto: Fitsch
Österreich ist seit langem für seine wissenschaftlichen Errungenschaften bekannt, und das gilt besonders für Innsbruck - eine Stadt mit einer starken Tradition in der Quantenforschung, die viele beeinflusst hat. Für mich waren es zwei österreichische Physiker, die dies taten: Anton Zeilinger und Peter Zoller. Als Gymnasiast in Tirol in den 1990er Jahren war ich fasziniert von den bahnbrechenden Experimenten in der Quantenphysik, die Anton Zeilinger, der später den Nobelpreis erhielt, an der Universität Innsbruck durchführte. Damals, 1998, besuchten wir die Universität und die Begegnung mit ihm veränderte meine Sicht auf die Wissenschaft. In der Physik ging es nicht mehr nur um Gleichungen; es ging darum, Grenzen zu überschreiten und akzeptierte Ideen in Frage zu stellen. Seine Botschaft - dass wahre Durchbrüche oft auf Skepsis stoßen, aber trotzdem verfolgt werden sollten - hat mich tief beeindruckt. Nach meinem Studium in Wien hatte ich Jahre später das Privileg, als Postdoc in Innsbruck mit Peter Zoller zu arbeiten. Er ist einer der Väter des Quantencomputers, wie wir ihn heute kennen. Die Arbeit mit ihm zeigte mir, wie eine weltweit führende Forschungsgruppe arbeitet, und mir wurde klar, dass die Pionierarbeit, die dort geleistet wird, kein Zufall ist.
Dass die UNESCO das Jahr 2025 zum "Internationalen Jahr der Quantenwissenschaft und -technologie" erklärt hat, ist eine fantastische Anerkennung für unser Fachgebiet und eine Gelegenheit, auf die Geschichte zurückzublicken, die uns hierher gebracht hat. Von der Messung des Bell-Zustands bis hin zum Quantencomputer - die Grundlagenforschung aus Österreich war für die Entwicklung der modernen Quantenphysik von entscheidender Bedeutung und hat Innovationen ausgelöst, die von grundlegenden Theorien bis zu praktischen Anwendungen reichen.
Wir bei ParityQC sind stolz darauf, dieses wissenschaftliche Erbe in eine neue Ära des Quantencomputings zu tragen. Wir sehen uns selbst als "auf den Schultern von Giganten stehend": Unser Unternehmen wurde als Spin-off der Universität Innsbruck und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gegründet und verfügt über enge Verbindungen zur Forschungsgemeinschaft. Unser Team arbeitet täglich an der Entwicklung der ParityQC-Architektur, einer innovativen Architektur für Quantencomputer, die einen neuen Ansatz für die Entwicklung skalierbarer Geräte bietet. Heute haben wir mehrere laufende Kooperationen mit Hardware-Entwicklern in Europa und weltweit, mit dem Ziel, gemeinsam hoch skalierbare Quantencomputer zu entwickeln. In diesem Jahr haben wir gezeigt, dass die ParityQC-Architektur der effizienteste Weg ist, um grundlegende Quantenalgorithmen zu implementieren. Darauf bin ich sehr stolz auf unser Team.
ParityQC Co-CEOs Wolfgang Lechner und Magdalena Hauser
Foto: Günther Egger
Wir pflegen eine sehr enge Beziehung zur Universität Innsbruck, was bedeutet, dass akademische Forschung und technologische Innovation Hand in Hand gehen. Wir sind in der Lage, Grundlagenforschung zum Leben zu erwecken, indem wir sie im Rahmen unserer Projekte auf echten Quantencomputern umsetzen. Diese Partnerschaft bereichert unsere Arbeit, hält uns an der Spitze der Quantenforschung und fördert gleichzeitig die nächste Generation von Wissenschaftlern und Ingenieuren. Während wir das "Internationale Jahr der Quantenwissenschaft und -technologie" feiern, fühlen wir uns geehrt, unseren kleinen Teil dazu beizutragen, das unschätzbare wissenschaftliche Erbe unseres Landes in eine neue Ära zu führen.
Die ParityQC-Architektur
Foto: ParityQC