Bildung
Bildung ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Zukunft eines Landes. In Österreich ist das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung für das gesamte Bildungssystem zuständig, von der frühkindlichen Bildung und der Volksschule bis zur Matura, den Pädagogischen Hochschulen und der Erwachsenenbildung. Es ist bestrebt, die bestmöglichen Rahmenbedingungen für Schulen, Universitäten und Forschungseinrichtungen zu schaffen und vertritt die Interessen des Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsstandortes Österreich auf internationaler Ebene.
In der Republik Österreich gibt es ein kostenloses und öffentliches Schulsystem mit einer neunjährigen Pflichtschulzeit. Die Schulen bieten eine Reihe von beruflich-technischen und universitären Ausbildungen an, die ein bis vier zusätzliche Jahre über die Mindestschulpflicht hinaus umfassen. Die rechtliche Grundlage für die Primar- und Sekundarstufe in Österreich ist das Schulgesetz von 1962.
In enger Zusammenarbeit mit den allgemein bildenden und berufsbildenden Schulen liegen die Aufgabenschwerpunkte des BMBWF in der Bildungsforschung, der schulischen Qualitätsentwicklung, in schulrechtlichen Fragen, in Personalangelegenheiten der allgemein bildenden höheren Schulen, der mittleren und höheren berufsbildenden Schulen sowie des Verwaltungspersonals, im Dienst- und Besoldungsrecht und in der Schulerhaltung.
Die wichtigsten Zahlen und Fakten zu Schulen und Erwachsenenbildung in Österreich finden Sie unter Bildung in Österreich 2019.
Einen Überblick über das Bildungssystem finden Sie unter Das österreichische Bildungssystem.
Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Website des Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung.
Aktuelle Trends beim Schulbesuch
Steigende Schülerzahlen Als Folge des Geburtenrückgangs seit Anfang der 1990er Jahre ist die Gesamtzahl der Schüler seit zehn Jahren rückläufig. Aufgrund der Migrationswellen in den Jahren 2015 und 2016 sind inzwischen vor allem an den Grundschulen Zuwächse zu beobachten.
Die Unterstufe der Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS) hat ein Allzeithoch bei den Schülerzahlen erreicht. Vor zehn Jahren kamen auf 100 AHS-SchülerInnen 200 Burschen und Mädchen in den Hauptschulen, heute sind es noch 170 (in den Hauptschulen einschließlich der Neuen Mittelschulen). Die Oberstufe der Akademischen Mittelschulen kann sich über schwindende Schülerzahlen nicht beklagen, die Zahl der Schüler ist im Zehnjahresvergleich um 5% auf 92 549 gestiegen.
An den Pädagogischen Hochschulen ist die Zahl der Studierenden um 30 % gegenüber dem Stand vor zehn Jahren gestiegen. An den Höheren Lehranstalten für wirtschaftliche Berufe(HAK) ist hingegen ein Rückgang der Schülerzahlen um 16 % zu verzeichnen. Die größte Schule in Österreich ist die HTL Mödling mit 3.100 Schülern, gefolgt vom TGM Wien-Wexstraße mit 2.800 und der H mit 2.300 Mädchen und Burschen.
In ganz Österreich gibt es außerdem 28 öffentliche "Kleinstschulen" - ausschließlich Volks- und Sonderschulen - mit weniger als zehn Schülern. Die meisten dieser Schulen befinden sich in Tirol.
387.800 Studenten der Hochschulebene
387.800 Studierende - davon rund 106.000 aus dem Ausland - sind jährlich an Österreichs Universitäten und Fachhochschulen inskribiert. Der Großteil studiert an einer der 22 öffentlichen Universitäten, rund 17% an Fachhochschulen, 9% an Pädagogischen Hochschulen und rund 4% an einer der 16 Privatuniversitäten.
Die Mehrheit der Studierenden an Pädagogischen Hochschulen sind Frauen (77 %), ebenso an öffentlichen Universitäten (54 %), Fachhochschulen (51 %) und Privatuniversitäten (60 %).
An den Fachhochschulen entscheiden sich die meisten Studierenden für Studiengänge in den Bereichen Wirtschaft und Technik. An den privaten Hochschulen liegt der Schwerpunkt auf Medizin, Kunst und Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Rund 87% der rund 106 000 ausländischen Studierenden sind Bürgerinnen und Bürger aus europäischen Ländern. Im akademischen Jahr 2019/20 wurden 69 855 Abschlüsse gemeldet. 58,6 % davon waren Abschlüsse an öffentlichen Hochschulen.
In Österreich gibt es rund 387.800 Studierende auf Hochschulniveau (2020/21)
Die meisten von ihnen studieren an den 22 öffentlichen Universitäten, den 16 privaten Universitäten, den 21 Fachhochschulen und den 14 Pädagogischen Hochschulen.
Erheblicher Anstieg des Bildungsniveaus
Im Jahr 2020 verfügten 21,0 % der österreichischen Wohnbevölkerung im Alter von 25 bis 64 Jahren über einen tertiären Bildungsabschluss, 65,5 % über einen sekundären Bildungsabschluss und 13,5 % hatten lediglich die Pflichtschule abgeschlossen. Der Trend der letzten Jahrzehnte zeigt einen Rückgang des Anteils der Bevölkerung, die nur die Pflichtschule abgeschlossen hat, sowie einen kontinuierlichen Anstieg der Personen mit einem Abschluss im tertiären Bildungsbereich. Im Jahr 1971 lag der Anteil der Bevölkerung mit Pflichtschulabschluss bei 57,8 % und 2,8 % verfügten über einen Hochschulabschluss. Große Teile der Bevölkerung haben in den letzten Jahren einen Sekundarschulabschluss erworben. In der Altersgruppe der 25- bis 64-Jährigen ist der Anteil der Personen, die eine Lehre mit Matura oder einen AHS-, BMS- oder BHS-Abschluss erworben haben, auf mehr als zwei Drittel angestiegen. Auch der Anteil der Personen mit einem Universitäts- oder Fachhochschulabschluss oder einem anderen gleichwertigen Abschluss ist stark gestiegen, während der Anteil der Pflichtschulabsolventen um rund drei Viertel gesunken ist.
Die geschlechtsspezifischen Unterschiede im Bildungsniveau haben sich verringert, sind aber nicht völlig verschwunden. Im Jahr 2020 hatten 15,4 % der Frauen nur die Pflichtschule abgeschlossen, gegenüber 11,5 % der Männer. Auch bei den weiterführenden Schulen gab es einen Unterschied von 7,7 Punkten und bei den Berufsschulen für Lehrlinge einen Unterschied von 17,5 Punkten. Bei den tertiären Studiengängen waren die Frauen in der betrachteten Altersgruppe der 25- bis 64-Jährigen in der Überzahl (23,3 % gegenüber 18,7 %).
Die Unterschiede in den Anteilen der Lehrlings- bzw. BMS-Abschlüsse korrelieren stark mit geschlechtsspezifischen Beschäftigungsmustern. Frauen sind besonders stark in den Höheren Handelsschulen und in den Schulen für Sozialarbeit vertreten, während die traditionell von Männern dominierten Berufsabschlüsse häufig über eine Lehre mit Abschlussprüfung erworben werden.