Der Österreich-Austin-Austausch der U.S. Botschaft Wien

Wo österreichischer Einfallsreichtum auf amerikanische Unternehmerkultur trifft

Von Julia Pataky

Die 2021 Austria to Austin Group in Texas
FOTO: U.S. BOTSCHAFT WIEN

Internationale Austausche sind ein Mittel zur Förderung des langfristigen gegenseitigen Verständnisses zwischen Nationen und zur Stärkung der zwischenmenschlichen Beziehungen. Das Startup-Austauschprogramm Austria to Austin (A2A) der US-Botschaft Wien, das sich darauf konzentriert, junge österreichische Gründer mit dem amerikanischen unternehmerischen Ökosystem bekannt zu machen, ist ein Vorzeigebeispiel für ein Austauschprogramm, das auf beiden Seiten des Atlantiks einen Mehrwert schafft. Durch praktische Workshops zum Thema Unternehmertum, Besuche vor Ort und vieles mehr erleichtert A2A den Austausch von Ideen und fördert den interkulturellen Dialog zwischen aufstrebenden österreichischen Persönlichkeiten und amerikanischen Führungskräften im Bereich Unternehmertum und Innovation.

Wir feiern fünf Jahre A2A

Seit seiner Gründung im Jahr 2016 hat A2A mehr als 100 österreichische Studierende im Alter von 18 bis 28 Jahren in die texanische Hauptstadt entsandt, um die lokale Startup- und Unternehmerszene kennenzulernen. Das vom US-Außenministerium finanzierte Programm begann während der Amtszeit der US-Botschafterin in Österreich, Alexa L. Wesner, einer texanischen Unternehmerin, und wurde von ihrem Nachfolger, US-Botschafter Trevor D. Traina, einem Multiunternehmer aus dem Silicon Valley, fortgesetzt. Beide Botschafter sahen die Vorteile des Programms nicht nur in der Stärkung der kulturellen Beziehungen zwischen Österreich und den Vereinigten Staaten, sondern auch in der Beschleunigung der unternehmerischen Entwicklung der österreichischen Jugend. In den vergangenen fünf Jahren hat Austria to Austin die österreichische Startup-Szene deutlich beflügelt. 2021 war ein Rekordjahr für Startup-Investitionen in Österreich: Mehr als 1 Milliarde Euro an privatem Risikokapital floss in österreichische Startups. Neunzig Prozent dieser Mittel kamen durch ausländisches Risikokapital, wobei US-Investoren eine Schlüsselrolle spielten.

Als Zentrum für Kultur, Kreativität und Technologie ist Austin, Texas, die Heimat einer blühenden Unternehmerszene und Gastgeber der jährlichen South by Southwest (SXSW) -Konferenz, auf der etablierte und aufstrebende Künstler und Innovatoren aus einer Vielzahl von Kreativbereichen auftreten. Die Stadt bietet Austauschteilnehmern eine Vielzahl von Möglichkeiten, die amerikanische Unternehmerszene kennenzulernen. In den letzten zehn Jahren hat Austin eine stetig wachsende Zahl von großen Technologieunternehmen angezogen und wird oft als "Silicon Hills" bezeichnet.

Lernen durch Handeln

Während eines zweiwöchigen Intensivprogramms in Austin erhalten die Teilnehmer ein tiefgreifendes Verständnis der amerikanischen Methoden für Design, Innovation und Unternehmertum, indem sie Führungskräfte, Branchenexperten und Investoren treffen und mit ihnen zusammenarbeiten. Der erfahrungsorientierte Charakter des Programms ermöglicht es den Studenten, ihre Fähigkeiten in den Bereichen Ideenfindung, Prototyping und Pitching zu verfeinern, indem sie den Prozess der Gründung ihres eigenen Unternehmens durchlaufen. Während ihrer Zeit in Austin fungieren die TeilnehmerInnen nicht nur als KulturbotschafterInnen Österreichs, sondern lernen auch die lokale Kultur kennen - und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn sie erleben die typisch texanische Küche wie Barbecue, Tex-Mex und Tacos.

Nach Austin und zurück

Die Einzigartigkeit von A2A spiegelt sich auch in der Vielfalt der TeilnehmerInnen wider: Studierende aus ganz Österreich und mit den unterschiedlichsten Fachrichtungen und Hintergründen bilden die A2A-Kohorten. Es ist diese Vielfalt, die für die unvergleichliche A2A-Atmosphäre sorgt, in der die TeilnehmerInnen persönlich und beruflich wachsen können. Nach ihrer Rückkehr nach Österreich werden die A2A-Absolventen Teil des Alumni-Netzwerks der US-Botschaft Wien und starten erfolgreiche Karrieren im öffentlichen und privaten Sektor, indem sie das während des Programms erworbene Wissen und die Erkenntnisse anwenden. Ein A2A 5.0 Alumnus fasste kürzlich die nachhaltigen Auswirkungen von Austria to Austin zusammen: "Risiken einzugehen und sowohl positive Ergebnisse als auch Misserfolge zu feiern, ist eine wertvolle Fähigkeit, wenn man ein neues Unternehmen gründet."

Blick in die Zukunft: A2A 6.0

Im Sommer 2022 wird A2A unter der Schirmherrschaft der derzeitigen US-Botschafterin in Österreich, Victoria R. Kennedy, zum sechsten Mal stattfinden. Vom 5. bis 20. Juli werden die Austauschteilnehmer Teil eines Programms sein, das einen zusätzlichen Schwerpunkt auf soziales Unternehmertum und Kreislaufwirtschaft legt. Durch Besuche vor Ort und eine Tour durch das Technologie- und Innovationsökosystem von Austin werden die A2A-Teilnehmer mit in den USA ansässigen Gründern und Vordenkern in den Bereichen Klimawandel, soziales Unternehmertum und öffentliche Innovation in Kontakt treten. In einer Reihe interaktiver Workshops werden die Studierenden erkunden, wie das Unternehmertum dazu beitragen kann, die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung auf beiden Seiten des Atlantiks zu erreichen. "Im Austausch mit anderen Kulturen lernt man Ansätze kennen, auf die man selbst nie gekommen wäre", so eine A2A 5.0-Alumni über ihre Erfahrungen. Der nächste Jahrgang von A2Alern kann sich auf diese und weitere Erkenntnisse freuen, wenn sie sich auf den Weg nach Austin machen.

Julia Pataky ist Koordinatorin für Bildungsfragen an der US-Botschaft Wien

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